Projekt BlueGenes für das Erlernen molekularbiologischer Methoden

Das Projekt BlueGenes stellt Lehrern und Schülern Materialien und Versuchsanweisungen zur Verfügung, die zum praktischen Erlernen molekularbiologischer Methoden beim Arbeiten mit DNA im Labor genutzt werden können. Die aufgeführten Produkte von Promega können im Rahmen dieses Projekts zum halben Preis bestellt werden.
Weitere InfosProdukte

Das Projekt

Lange Zeit unterstützte die Promega GmbH die ersten BlueGenes-Schüler-Experimente durch Bereitstellung der kompetenten Zellen für Schulen zum halben Preis. Nachdem die von Roche speziell dafür hergestellten Komponenten nicht mehr verfügbar waren, haben wir auf Basis weiterer Promega-Produkte neue BlueGenes-Versuche entwickelt und die Bedingungen in unserem Applikationslabor für die Durchführbarkeit mit den in Schulen vorhandenen Mitteln angepasst. Auch die Firma Bio-Rad unterstützt die Schulversuche weiterhin. Ein einzelnes Produkt muss regulär bei Sigma-Aldrich (Merck) bestellt werden. 

Die einfach und verständlich aufgebauten Versuche geben Lehrerinnen und Lehrern die Möglichkeit, ihren Schülerinnen und Schülern die Grundlagen der DNA spielerisch und durch eigenes Ausprobieren näher zu bringen. In verschiedenen Versuchen werden Restriktions-Verdau, Auftrennen von DNA-Fragmenten auf einem Agarose-Gel sowie die Klonierung eines DNA-Fragments in einen vorgeschnittenen Vektor erprobt.

de-1902-bluegenes-logo

Grundlagen der Experimente

In allen Organismen ist die genetische Information in der gleichen universellen ”Sprache” niedergeschrieben: dem genetischen Code. Er besteht aus der Abfolge der Nukleotide, die sich jeweils nur im informationstragenden Teil, den Basen Adenin, Cytosin, Guanin und Thymin unterscheiden, symbolisiert durch die vier Buchstaben A, C, G und T. Je drei Nukleotide bilden Codon, das für eine der natürlicherweise in Organismen vorkommenden 20 Aminosäuren steht.

Ein Gen liefert auf diese Weise den Bauplan für die Synthese eines bestimmten Proteins, z.B. eines Strukturproteins, eines Enzyms oder eines Hormons (siehe Abbildung 1). Bei der Umsetzung dieser Information wird zunächst eine RNA-Kopie des Gens angefertigt (Transkription). Die Nukleotidsequenz der RNA wird im zweiten Schritt als Abfolge von Tripletts bzw. Codons in die Abfolge von Aminosäuren übersetzt (Translation). Der Fluss der genetischen Information in einer Zelle ist also in der Regel DNA -> RNA -> Protein.

Weitere Informationen

Geburtsstunde der Gentechnik

1972 gelang es Paul Berg an der Stanford University of California, San Francisco erstmals, DNA-Fragmente aus dem viralen SV40-Chromosom mit Plasmid-DNA aus E. coli zu einem neu kombinierten DNA-Molekül zu verknüpfen. Er verwendete dabei die aus E. coli stammende Restriktionsendonuklease Eco RI, die sowohl das SV40-Chromosom als auch die Plasmid-DNA jeweils an einer bestimmten Stelle durchtrennt. Die beim Schneiden entstandenen ”sticky ends” der beiden DNA-Moleküle konnten sich aufgrund der Basenkomplementarität zusammenlagern.

Ein weiteres aus Bakterien gewonnenes Enzym, die DNA-Ligase, setzte Berg ein, um die neu kombinierten, nur durch Wasserstoffbrückenbindungen zusammengehaltenen DNA-Moleküle kovalent durch Phosphodiesterbindungen zu verknüpfen. Somit war es zum ersten Mal gelungen, DNA-Moleküle unterschiedlichen Ursprungs in vitro, d.h. im Reaktionsgefäß, zu verknüpfen. Der Transfer und die Expression neu kombinierter DNA-Moleküle in Bakterien gelangen schließlich 1973 (siehe Abbildung 2). Stanley Cohen, Herbert Boyer und Annie Chang (Stanford University of California, San Francisco) benutzten in ihrem Experiment ein Plasmid aus E. coli mit dem Namen pSC101 (SC steht für Stanley Cohen).

Es wies die folgenden Eigenschaften auf:

  1. eine Schnittstelle für das Restriktionsenzym Eco RI
  2. einen Replikationsursprung (ori), der die Replikation in der Wirtszelle ermöglichte
  3. ein Gen für die Tetracyclinresistenz, die Voraussetzung für die Selektion der Plasmid enthaltenden Bakterien.

Das von Cohen, Boyer und Chang durchgeführte gentechnische Experiment hatte zum Ziel, die Antibiotikaresistenz für Kanamycin mit Hilfe des Plasmids pSC101 zu übertragen. Dabei wurde das Plasmid pSC101 wie auch das Kanamycinresistenzgen-tragende Plasmid pSC102 mit dem Enzym Eco RI geschnitten und die entstandenen DNA-Fragmente zusammengebracht. Ein Teil der linearisierten pSC101-Plasmide hybridisierte dabei mit DNA-Fragmenten, die das Kanamycinresistenzgen trugen.

Die nach dem Vorbild Paul Bergs eingesetzte Ligase katalysierte die kovalente Phosphodiesterbindung, sodass ein intaktes neu kombiniertes Plasmid entstand. Danach transferierten Cohen, Boyer und Chang die Plasmide nach einer von ihnen entwickelten Methode in E. coli-Zellen. Zur Selektion der Bakterien, welche die neu kombinierten Plasmide aufgenommen hatten, ließen sie die E. coli-Zellen auf einem Nährboden mit Tetracyclin und Kanamycin wachsen. Das Wachstum von Kolonien mit Tetracyclin/Kanamycin-Doppelresistenz bestätigte den erfolgreichen Transfer des neu kombinierten (rekombinierten) Plasmids sowie die Ausprägung der neuen Eigenschaften in lebenden E. coli-Zellen. Alle molekularbiologischen Werkzeuge, Plasmide, Restriktionsenzyme und Ligasen, die bei diesen Experimenten eingesetzt wurden, sind natürlichen Ursprungs.

Auch heute noch werden in der Gentechnik die gleichen Grundoperationen durchgeführt wie bei diesem ersten gentechnischen Experiment:

  1. Schneiden der DNA mit Restriktionsenzymen
  2. Einbau der DNA in ein Vehikel (z.B. Plasmide)
  3. Einschleusen der rekombinierten DNA-Moleküle in lebende Zellen
Plasmide

Wichtige Werkzeuge zum Einschleusen eines Gens in ein Bakterium sind Plasmide. Diese kleinen, ringförmigen, extrachromosomalen DNA-Moleküle, die natürlicherweise in Bakterien vorkommen, tragen z.B. Resistenzgene, die wichtig für die Selektion der gewünschten Bakterienklone sind. In der Gentechnik werden heutzutage jedoch Plasmide verwendet, denen jene Gene fehlen, die die Information für die Weitergabe der Plasmide von Zelle zu Zelle tragen. Sie wurden gezielt entfernt, um eine unkontrollierte Ausbreitung der Plasmide und damit der auf ihnen festgelegten Informationen (z.B. Antibiotikaresistenzen) zu verhindern. Man spricht deshalb in der Gentechnik von Sicherheitsplasmiden.

Auch das in unseren Experimenten verwendete Plasmid pGEM®-5Zf(+) ist ein solches. Es ist 3.000 bp groß und trägt als sogenannten Selektionsmarker das ß-Lactamase-Gen. Die ß-Lactamase ist ein Enzym, das den ß-Lactam-Ring aller Penicillinderivate, so auch Ampicillin, spaltet und somit die Ampicillinresistenz (Ampr) pGEM®-5Zf(+)-tragender Bakterien bewirkt. Außerdem trägt pGEM®-5Zf(+) einen Replikationsursprung (ori) und kann damit unabhängig vom bakteriellen Chromosom vermehrt werden. In E. coli liegt pGEM®-5Zf(+) in mehreren 100 Kopien vor. Von besonderer Bedeutung für gentechnische Experimente sind die Zahl und Art der Schnittstellen von Restriktionsenzymen auf dem Plasmidring.

Restriktionsenzyme

Restriktionsenzyme (Restriktionsendonukleasen) spalten DNA an spezifischen Erkennungssequenzen. Dies sind meist Palindrome, d.h. Abschnitte des DNA-Doppelstranges, die jeweils vom 5'- zum 3'-Ende jedes Einzelstranges gelesen, die gleiche Basensequenz haben. Jedes Enzym erkennt eine spezifische Sequenz. Wir verwenden in unseren Experimenten die Restriktionsenzyme Pvu I und Eco R V. Die Namen der Restriktionsenzyme sind Abkürzungen für die Namen der Bakterien, aus denen sie isoliert wurden, z.B. Pvu I aus Proteus vulgaris.

Mittlerweile sind weit über 400 verschiedene Restriktionsenzyme bekannt, die eine Vielzahl von Klonierungsexperimenten ermöglichen. Beim Schneiden des Plasmids pGEM®-5Zf(+) mit Eco R V und Pvu I wird der Doppelstrang des ringförmigen DNA-Moleküls an drei Stellen durchtrennt. Diese zwei Enzyme benutzen wir, um das Plasmid in drei unterschiedlich große DNA-Stücke zu zerschneiden. Die Größe der DNA-Fragmente wird anschließend in der Gel-Elektrophorese analysiert.

Damit Enzyme auch außerhalb der Zelle, z.B. im Reaktionsansatz, ihre Funktion erfüllen können, benötigen sie genau definierte pH- und Ionen-Bedingungen in der sie umgebenden Lösung. Dies wird mit Hilfe von Puffern im Reaktionsansatz erzielt. Da die verwendeten Enzyme meist aus verschiedenen Organismen stammen, müssen auch unterschiedliche Puffer verwendet werden. Bei der Durchführung der Experimente achten Sie deswegen bitte darauf, immer den zu den eingesetzten Enzymen gehörenden Puffer zu verwenden.

lacZ-Gen
Das lacZ-Gen ist ein E. coli-eigenes Gen, welches im Genom des Wildtyps enthalten ist. Um eine erfolgreiche Klonierung dieses Gens nachweisen zu können, wird in unserem Experiment der E. coli-Stamm K12 (JM109) verwendet, dessen lacZ-Gen defekt ist. Man spricht von einer lacZ-Mutante. Bei der Transformation wird das gesamte lacZ-Gen mit Hilfe des Plasmids pGEM®-5Zf(+)/pGEM®-T in E. coli K12 (JM109) übertragen und anschließend kloniert. Somit kann der Stamm E. coli K12 (JM109) wieder eine funktionsfähige ß-Galaktosidase exprimieren. Dieses Enzym spaltet natürlicherweise das Disaccharid Laktose, bestehend aus Galaktose und Glukose, und erschließt es so dem Bakterium als Nahrungsquelle. Es kann jedoch auch das synthetische Substrat 5-Brom-4-chlor-3-indolyl-ß-D-galaktosid (X-Gal) spalten, was dazu führt, dass ein blauer Indigofarbstoff (siehe Abbildung 5) entsteht. Bakterien, die das lacZ-Gen aufgenommen haben und exprimieren, bilden auf Nährböden, die X-Gal enthalten, blaue Kolonien.
E. coli K12 (JM 109)

Im Folgenden werden jene genetischen Charakteristika des Bakteriums E. coli K12 (JM109) kurz erläutert, die für die Klonierung des lacZ-Gens von Bedeutung sind.

Chromosomale Änderungen

  • D(lac-proAB) Das Chromosom hat den gesamten Bereich lac-proAB verloren; d.h. es trägt keine Gene für den Abbau von Laktose und keine Gene zur Synthese von Prolin.
  • endA Die Mutation endA in der DNA spezifischen Endonuklease verhindert, dass fremde DNA angegriffen wird. Damit werden die Klonierungsausbeuten erhöht.
Restriktion und Ligation

Damit das Plasmid pGEM®-5Zf(+) als Vehikel dienen kann, um ein Gen in das Bakterium einzuschleusen und seine Replikation zu ermöglichen, muss es durch das Schneiden mit einem Restriktionsenzym zunächst linearisiert, d.h. der Ring geöffnet werden. Dazu verwenden wir das Restriktionsenzym Eco RV, das glatte Enden erzeugt. In diesem Fall dient diese Reaktion nur zur Veranschaulichung des prinzipiellen Workflows.

Das Plasmid pGEM®-5Zf(+) wird fertig geschnitten als pGEM®-T Vector geliefert. Das jeweilige 3‘-Ende wurde außerdem mit einer Thyminbase versehen (T-Überhang), um auf einfache Weise PCR-Produkte hineinligieren zu können (Taq Polymerase erzeugt die komplementären A-Überhänge am 3‘-Ende). Hier verwenden wir nicht das im Kit mitgelieferte Kontrollinsert mit A-Überhängen, welches das Gen des Enzyms Luciferase aus Glühwürmchen enthält, sondern eine Sequenz aus dem Vektor-Backbone (9PROPBLUE Blue Genes Control Insert). Beide DNA-Moleküle tragen somit komplementäre Enden, die sich im Reaktionsansatz der Ligation aufgrund der Basenpaarung zusammenlagern (hybridisieren) können. Mit Hilfe des Enzyms T4 DNA-Ligase können schließlich die DNA-Moleküle durch eine Phosphodiester-Bindung zwischen der freien 5'-Phosphatgruppe und der freien 3'-OH-Gruppe der Desoxyribose fest miteinander verknüpft werden.

Transformation
Die normalerweise für fremde DNA undurchlässige bakterielle Zellwand kann durch eine Behandlung mit einer Calciumchloridlösung durchlässig gemacht werden, und das Bakterium ist dann bedingt zur Aufnahme der Plasmid-DNA fähig. Derart behandelte Zellen nennt man transformationskompetent. Sie können für dieses Experiment gebrauchsfertig bestellt werden. Trotz der chemischen Vorbehandlung der Zellen nimmt nur eines von etwa 10.000 Bakterien die DNA auf (Transformation); die überwiegende Zahl der Bakterien wird daher kein Plasmid tragen.
Selektion

Bakterien, die das Plasmid pGEM®-T (plus Insert) aufgenommen haben und seine Information exprimieren, sind aufgrund der auf dem Plasmid codierten Ampicillinresistenz gegenüber diesem Antibiotikum unempfindlich. Bringt man nun die Bakterien des Transformationsexperimentes auf eine Agarplatte aus, die Ampicillin enthält, so können lediglich jene Bakterien wachsen, die das Plasmid tragen. Diesen Vorgang bezeichnet man als Selektion.

In einem weiteren Selektionsschritt kann zwischen Bakterien, die ein Plasmid mit durch das Insert unterbrochenem lacZ-Gen und Hintergrund von ungeschnittenem bzw. religiertem pGEM®-T Vector ohne T-Überhänge oder pGEM®-5Zf(+) (Kontrollreaktion) aufgenommen haben, unterschieden werden. Die erfolgreiche Übertragung des lacZ-Gens wird durch die Bildung des funktionsfähigen Genproduktes nachgewiesen. Das Enzym ß-Galaktosidase, durch das lacZ-Gen codiert, spaltet das im Nähragar enthaltene synthetische Substrat X-Gal (5-Brom-4-chlor-3-indolyl-ß-D-galactosid), und es entsteht unter Sauerstoffeinfluss ein wasserunlöslicher Indigofarbstoff, der in den Bakterien ausfällt und die Kolonien blau färbt (vgl. Abbildung 5). IPTG (Isopropyl-ß-D-thiogalactosid), das ebenfalls auf den Nährboden aufgebracht wird, dient dabei als Induktor für die Expression des Gens.

Das Experiment kann im Schulunterricht auch zur Demonstration und Erläuterung des Operonmodells von Jacob und Monod eingesetzt werden.

Bildung des blauen Farbstoffs durch die Spaltung des synthetischen Substrats (X-Gal)
Die phänotypische Veränderung der E. coli-Bakterien (blaue Färbung) belegt das erfolgreiche Einschleusen des nicht unterbrochenen lacZ-Gens.

In ähnlicher Weise wie in unserem Experiment das lacZ-Gen zur Bildung der ß-Galaktosidase bzw. das Luciferasegen in Bakterien eingeschleust wurde, werden heute mit Hilfe gentechnischer Methoden viele therapeutisch wirksame Proteine wie Insulin, Gerinnungsfaktor VIII oder Erythropoietin, aber auch viele in der Diagnostik eingesetzte oder in Waschmitteln enthaltene Enzyme in Bakterien hergestellt. Auch in diesen Fällen wird das entsprechende Gen mit Hilfe eines Vektors in Zellen eingeschleust, die dann als wirtschaftliche und umweltfreundliche Produzenten des gewünschten Proteins eingesetzt werden.

Die Klonierung ist jedoch nicht nur für die Produktion von Proteinen in der Industrie, sondern auch vor allem in der Grundlagenforschung eine wichtige Technik. Mit ihr gelingt es u.a. auch, genügend DNA herzustellen, um diese zu analysieren. Eine Voraussetzung, z.B. bei der Erforschung molekularer Ursachen von Krankheiten.
Weiterführende Informationen

Die auf dieser Seite zu "Blue Genes" enthaltenen Informationen dienen dem Verständnis der beschriebenen Experimente. Wir empfehlen, zur Vertiefung weiterführende Lehrbücher der Molekulargenetik zu verwenden. An dieser Stelle sei auf die Folienserie "Biotechnologie/Gentechnik" des Fonds der Chemischen Industrie verwiesen, in denen die Molekulargenetik und die Gentechnik kurz und prägnant für den Unterricht dargestellt sind.

Weitere Literatur
T. A. Brown, Gentechnologie für Einsteiger, Spektrum Akademischer Verlag, 2002
H. W. Dellweg, Biotechnologie verständlich, Springer Verlag, 1994
W. Hennig, Genetik, Springer Verlag, 3. Auflage, 2002
R. Knippers, Molekulare Genetik, Thieme Verlag, 8. Auflage, 2001
B. Lewin, Molekularbiologie der Gene, Spektrum Akademischer Verlag, 2002
C. Mühlhardt, Der Experimentator: Molekularbiologie, Spektrum Akademischer Verlag, 3. Auflage, 2002

Eine Kooperation von

biorada-logo-neu-596x381

Bio-Rad
Bestellungen bitte über
Syndi Schatte
+49 89 31884-379

Promega Logo

Bitte geben Sie bei der Bestellung
das Kennwort BlueGenes an, um
die speziellen Konditionen zu erhalten
(z.B. 50% Rabatt auf Promega Produkte).

Benötigte Produkte Versuch 1

Bitte geben Sie bei der Bestellung das Kennwort BlueGenes an, um die speziellen Konditionen zu erhalten.

Promega

P2241                pGEM®-5Zf(+) Vector
R6351                EcoRV, 2000u, 10u/μl (inkl. Buffer D, 10x, BSA)
V4251                TBE Buffer, 10X, Molecular Biology Grade
V3121                Agarose, LE, Analytical Grade
G5711                1kb DNA Ladder
P1193                Nuclease-Free Water, 50ml (oder P1197 500ml)

Sigma

A4043-5G         Azure B-Chlorid, 5g

NEB

R3150S            PvuI-HF, 500u, 20u/µl 

Verbrauchsmaterialien und Geräte finden Sie hier

Benötigte Produkte Versuch 2

Bitte geben Sie bei der Bestellung das Kennwort BlueGenes an, um die speziellen Konditionen zu erhalten.
A    Schneiden des pGEM®-5Zf(+) Vector mit EcoRV

Promega

P2241                pGEM®-5Zf(+) Vector
R6351               
EcoRV, 2000u, 10u/μl (inkl. Buffer D, 10x, BSA)
V4251               
TBE Buffer, 10X, Molecular Biology Grade
V3121               
Agarose, LE, Analytical Grade
G5711               
1kb DNA Ladder
P1193               
Nuclease-Free Water, 50ml (oder P1197 500ml)

Sigma

A4043-5G         Azure B-Chlorid, 5g
C    Ligieren des Kontroll-Inserts in den pGEM®-T Vector

Promega

A3610                 pGEM®-T Vector System II
                            - Control Insert DNA
                            - T4 DNA Ligase
                            - 2x Rapid Ligation Buffer
                            - 6x 200µl JM109 Competent Cells, High Efficiency
9PROPBLUE     
Blue Genes Control Insert
V3955                 
IPTG
V3941                 
X-Gal
L2001                 
JM109 Competent Cells, H.E., 5 x 200µl (optional)

Sigma

T7293-250G         Tryptone
92144-500G-F      Yeast Extract
S5150-1L               Sodium Chloride Solution 5M

(Alternative zu obigen 3 Produkten: L2542-500ML LB Broth)
A9518-5G             Ampicillin

Bio-Rad

166-0600EDU   LB-Agrar, 20g

Benötigte Grundausstattung und Verbrauchsmaterialien

Bio-Rad

164-5050EDU   Netzgerät PowerPac Basic mit 4 Ausgängen (Anschlüsse für 4 Elektrophorese-Zellen)
166-4270EDU   Mini-Sub Cell GT System mit 7 x 7cm Gelträger, 1x 8-well-Kamm und Gelgießbrücken
170-4465EDU   15-well Kamm
223-9347EDU   TBR-35 Pipettenspitzen, 5 Racks à 200 Stück mit Deckel, gesteckt
223-9318EDU   MTP-38-S Pipettenspitzen, 10 Racks à 96 Stück mit Deckel, gesteckt, steril
223-9038EDU   BR-38 Pipettenspitzen, 1000 Stück, lose im Beutel
223-9480EDU   Micro Test Tubes natur, 1,5 ml Polypropylen, 500 Stück
166-0551EDU   Bio-Rad Classroom Digital Micropipet 2-20 μl mit Spitzenabwerfer
166-0552EDU   Bio-Rad Classroom Digital Micropipet 20-200 μl mit Spitzenabwerfer
166-0470EDU   Petrischalen, 500 Stück
166-0477EDU   Färbeschalen, 4 Stück
166-0479EDU   Schaumstoffröhrchenhalter (Schwimmer)
166-0474EDU   Einmalpipetten, 1 ml, 500 Stück

Versuch 1: Analyse von DNA (2-tägiger Versuch)

Schneiden des Plasmids pGEM®-5Zf(+)
mit den Restriktionsenzymen
Pvu I und Eco RV → Restriktionsansatz.
de-1902-bluegenes-45min

Elektrophoretische Trennung der geschnittenen DNA

  • Vorbereitung des Agarose-Gels
  • Vorbereitung der Proben für die Elektrophorese
  • Elektrophorese
  • Färben der DNA im Agarose-Gel
  • Versuchsauswertung und Besprechung
de-1902-bluegenes-2-45min

Zum einen ist das spezifische Schneiden von DNA eine wichtige Grundlage zur Kartierung von DNA-Molekülen und zum anderen ist es unumgänglich, um DNA zu klonieren, d.h. rekombinante DNA-Moleküle herzustellen (siehe Versuch 2). Im ersten Versuch "Analyse von DNA" wird eine Restriktion des 3.000 bp langen Plasmids pGEM®-5Zf(+) mit den Restriktionsendonukleasen Pvu I und Eco RV durchgeführt, die zusammen dreimal in diesem Plasmid schneiden. Es entstehen Fragmente der Größe 190 bp, 1704 bp und 1096 bp. Diese Fragmente, ein DNA-Größenstandard und ein Aliquot des ungeschnittenen Plasmids werden dann auf ein Agarosegel aufgetragen und elektrophoretisch aufgetrennt.
Anschließend wird das Gel mit dem DNA-spezifischen Farbstoff Azur B-Chlorid gefärbt, sodass die DNA enthaltenden Regionen im Gel deutlich hervortreten.

Dies kann nun wie folgt ausgewertet werden:
Zum einen können die Größen der Restriktionsfragmente anhand der bekannten Größen der DNA-Fragmente des DNA-Größenstandards verglichen werden und zum anderen können anhand der zwei Banden bei der ungeschnittenen Plasmid-DNA die verschiedenen Überstrukturen von Plasmiden - und von DNA im Allgemeinen - diskutiert werden.

Versuch 2: Klonierung von DNA (4-tägiger Versuch)

Schneiden des Plasmids pGEM®-5Zf(+) mit dem Restriktionsenzym Eco RV -> Restriktionsansatz
de-1902-bluegenes-45min
Die DNA ist ein Grundstoff des Lebens. Durch die Nukleotidsequenz der DNA ist jedes Individuum biologisch definiert. Der direkte Einblick in die DNA-Sequenz und damit in die Funktion eines Gens auf einem Chromosom - etwa mit einem Mikroskop - ist uns bis heute verschlossen. Erst die Technik des Klonierens eröffnet uns die Möglichkeit zu einer genauen DNA-Analyse. Sei es nun, um ein einzelnes Gen in einem ganzen Genom zu finden – wie z.B. das menschliche Gen für Insulin – oder aber, um Veränderungen einzelner Nucleotide in einem Gen – wie z.B. eine Punktmutation bei Leukämie – durch Sequenzierung aufzufinden. Desweiteren ist die Klonierung die Grundlage, um spezifische DNA-Sequenzen in Bakterien einzubringen und dort "unbegrenzt" zu vermehren sowie Genprodukte dieser spezifischen DNA-Sequenzen in prokayotischen und eukaryotischen Zellen zu exprimieren. Somit ist diese Technik die Basis für modernes molekulargenetisches Arbeiten.

Elektrophoretische Trennung der geschnittenen DNA & Ligation Vorbereitung des Agarose-Gels

  • Vorbereitung der Proben für die Elektrophorese
  • Elektrophorese
  • Färben der DNA im Agarose-Gel
  • Ligation des pGEM®-T Vector mit Control Insert
de-1902-bluegenes-2-45min
Um dies zu bewerkstelligen, waren jedoch die Entdeckung der Ligase im Jahre 1972 und das historische Experiment von Stanley Cohen, Herbert Boyer und Annie Chang im Jahre 1973 notwendig, bei dem fremde DNA erstmals in ein Plasmid eingebaut werden konnte. Das so neu kombinierte Plasmid konnte in Bakterien eingeschleust und dort zur Wirkung gebracht werden.

Transformation und Selektion

  • Transformation der Bakterien mit dem ligierten Plasmid pGEM®-T
  • Transformation der Bakterien mit dem Kontrollplasmid pGEM®-5Zf(+)
  • Ausplattieren der Bakterien
  • Versuchsauswertung und Besprechung
de-1902-bluegenes-2-45min
Prinzipiell verläuft eine Klonierung immer nach dem Schema, dass ein DNA-Fragment mittels einer Restriktionsendonuklease aus einem größeren DNA-Stück herausgeschnitten (siehe Versuch 1) und anschließend aufgereinigt wird. Mit Hilfe des Enzyms Ligase wird dieses DNA-Fragment dann in ein Transportvehikel, z.B. ein linearisiertes Plasmid eingesetzt und kovalent gebunden (Ligation). Dieses Plasmid wird anschließend in kompetente Bakterienzellen eingeschleust.

Haben Sie noch Fragen?

Wie lange lassen sich Agarplatten vor Versuchsbeginn lagern?
Agarplatten, die vor Versuchsbeginn gegossen und im Kühlschrank bei 4°C aufbewahrt werden sollen, müssen einzeln mit Parafilm, bzw. Tesafilm, oder im Stapel mit Frischhaltefolie Luftdicht verschlossen werden, um sie vor dem Austrocknen zu schützen. Die Platten können dann für mehrere Tage, bis hin zu einer Woche gelagert werden. Achten Sie besonders auf sterile Bedingungen um Kontaminationen mit Pilzsporen zu vermeiden und auf eine Lagerung mit dem Deckel nach unten.
Kann man den TBE-Elektrophoresepuffer noch verwenden, wenn sich am Boden der Flasche Kristalle gebildet haben?
Nach längerer Lagerung des TBE-Puffers kann es passieren, dass sich Kristalle bilden, die jedoch nach Aufkochen des Puffers wieder in Lösung gehen. Hierzu kann der Puffer entweder in der Mikrowelle oder im Wasserbad auf ca. 100°C erhitzt werden. Nach Verdünnung der Stammlösung, zu einem 1fach konzentrierten Laufpuffer, tritt die Kristallbildung auch nicht mehr auf.
Wie kann ich die Arbeitsgeräte sterilisieren?

Trocken-Sterilisation: 1 Stunde bei 180°C

Nur bei Glas oder Metallgegenständen anwenden, da Kunststoffe schmelzen würden. Feucht-Sterilisation: Bei 1 bar und 120°C für 20 Minuten bei der Herstellung der Nährlösungen und Wasser bis 1 l Volumen. Ebenfalls anwendbar bei Gefäßen und Geräten aus hitzeresistentem Kunststoff sowie bei der Abtötung von biologischem Material, z.B. Abtöten von Fest- und Flüssigkulturen nach Versuchsende..

Wie viele Teilnehmer sollten die Versuchsgruppen idealerweise haben?

Der Praktikumsteil "Analyse von DNA" ist für bis zu 12 Gruppen, bei einer Gruppengröße von 2-4 Teilnehmern, ausgelegt. Dieser Versuchsteil kann jedoch auch als Demonstrationsversuch vor einer größeren Gruppe vorgeführt werden.

Der Praktikumsteil "Klonierung von DNA" kann mit 4 bis 5 Gruppen zu 2-4 Personen durchgeführt werden.

Welche Labormaterialien brauche ich noch für die Experimente?

Diese Materialien sollten Sie für die Durchführung des Blue Genes Experiments zur Verfügung haben (exklusive der Verbrauchsmaterialien, Reagenzien und der kompetenten Zellen)

  • Destilliertes Wasser
  • Ethanol
  • 1 Bunsenbrenner
  • 1 Erlenmeyerkolben ( 100 ml )
  • 1 Erlenmeyerkolben ( 500 ml )
  • 1 Messzylinder ( 100 ml )
  • 1 braune Glasflasche ( 1 bis 2 Liter Volumen )
  • 1 Dampfdrucktopf ( 6 Liter Volumen ) oder eine Mikrowelle ( zum Autoklavieren )
  • 1 Wasserbad ( bis 37°C ) • 1 Brutschrank ( bis 37°C )
  • 1 Zentrifuge für Eppendorf Gefäße ( optional )
  • 1 Labor-Waage
  • 10 Pasteur (Glas) Pipetten ( lang )
  • 1 Stoppuhr
  • 1 Kühlschrank mit *** Gefrierfach
  • 1 isolierter Behälter für Eis
  • Eis
  • Aluminium-Folie
  • Frischhalte-Folie
  • Schutzbrillen
  • Laborkittel
  • Einweghandschuhe
  • Filzschreiber, welche auf Plastikmaterial schreiben
Kommentar zur Biologischen Sicherheit


Hinweis zur rechtlichen Einordnung:

Bitte setzen Sie sich mit der für Sie zuständigen Gentechnik-Vollzugsbehörde in Ihrem Bundesland in Verbindung, um abzuklären, ob es sich bei den geplanten Versuchen möglicherweise um gentechnische Arbeiten handelt, die nur in einer zugelassenen gentechnischen Anlage durchgeführt werden dürfen. Kontaktdaten zu den Ansprechpartnern finden Sie bei der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Gentechnik (www.lag-gentechnik.de) oder in der von der Zentralen Kommission für die Biologische Sicherheit veröffentlichten Liste der zuständigen Landesbehörden (www.zkbs-online.de/ZKBS/DE/Service/Antragsteller/Antragsteller_node.html).
de-1902-bluegenes-service

Technische Beratung
Promega GmbH
Gutenbergring 10 
69190 Walldorf

Tel: +49 6227 6906 - 290
Fax: +49 6227 6906 - 222
Mail: de_techserv@promega.com

E-Mail senden